Sturmerfahrung auf See
Sturmerfahrung auf See
Hast du schon einmal einen Sturm auf dem Wasser erlebt? Wie hast du dich vorbereitet, welche Fehler hast du gemacht und was hast du daraus gelernt? In dieser Gruppe tauschen wir Erfahrungen, Tipps und Strategien für den Umgang mit schwerem Wetter aus – von Revierwarnungen bis zu Sicherheitsmaßnahmen.

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  • Sturmnacht im Mittelmeer – 8 Bft, Blitze und ein widerspenstiges Vorsegel

    Es sollte eine entspannte Nachtfahrt von Mallorca Richtung Sardinien werden. Wetterberichte von Windy, Predictwind und Windfinder sagten 5–6 Bft aus Ost, kein Gewitter in Sicht. Wir starteten wie geplant unter Segeln.

    Gegen 1 Uhr nachts frischte der Wind deutlich auf. Plötzlich ging es los: Blitze zuckten ringsum, Donner grollte, und der Wind peitschte uns in Böen weit über 8 Bft um die Ohren. Innerhalb weniger Minuten verwandelte sich eine ruhige Nacht in eine echte Sturmfahrt.

    Ich wollte das Vorsegel weiter reffen, doch es hakte. Es bildete sich eine große „Tasche“, in der der Wind sich fing und das Segel wie wild schlagen ließ. Die Wellen, in der Dunkelheit schwer einzuschätzen, waren sicher über 3 Meter hoch. Das Boot stampfte hart, und nach vorne zu gehen, um am Segel zu arbeiten, war unmöglich.

    Zu allem Überfluss wurden zwei Crewmitglieder, die bisher nur auf Binnengewässern gesegelt waren, seekrank und gerieten in Panik. Einer stürzte und verletzte sich am Kopf. Noch in der Nacht beschlossen beide, die Reise bei nächster Gelegenheit abzubrechen. Anja und ich übernahmen die Wache, um die Situation stabil zu halten.

    Erst mit dem ersten Tageslicht konnten wir nach vorne gehen. Der Wind tobte immer noch mit 7–8 Bft, Wellen jetzt über 4 Meter. Jochen und ich krochen auf's Vordeck, während Anja am Steuer blieb und auf meine Anweisung hin enge Kreise fuhr. Dadurch wickelte sich das Vorsegel Stück für Stück um das Vorstag. Nach jeder Umdrehung entwirrten wir die Schoten, die wie Peitschen um uns herumschlugen. Mehrfach tauchte der Bug so tief ein, dass ich komplett unter Wasser verschwand.

    Nach einigen Runden war es geschafft: Das Vorsegel war sauber eingerollt, das Schlagen hatte aufgehört. Wir richteten die stark gerefften Segel aus, um weiterzukommen – reines Motoren war keine Option, da wir noch weit von Sardinien entfernt waren.

    Diese Nacht hat uns allen gezeigt:

    - Wetterberichte sind wertvoll, aber nicht unfehlbar.
    - In der Nacht immer konservativ reffen – auch wenn der Wind schwach erscheint.
    - Eine trainierte Crew mit klaren Aufgabenverteilungen ist Gold wert.
    - Respekt vor Wind und Welle ist nicht verhandelbar.

    #Segeln #SturmErfahrung #Blauwassersegeln #Mittelmeer #8Bft #Seemannschaft #Yachtlife #Nachtfahrt #Seglerleben #Seefahrt #Segelabenteuer #OffshoreSailing #HeavyWeatherSailing
    Sturmnacht im Mittelmeer – 8 Bft, Blitze und ein widerspenstiges Vorsegel Es sollte eine entspannte Nachtfahrt von Mallorca Richtung Sardinien werden. Wetterberichte von Windy, Predictwind und Windfinder sagten 5–6 Bft aus Ost, kein Gewitter in Sicht. Wir starteten wie geplant unter Segeln. Gegen 1 Uhr nachts frischte der Wind deutlich auf. Plötzlich ging es los: Blitze zuckten ringsum, Donner grollte, und der Wind peitschte uns in Böen weit über 8 Bft um die Ohren. Innerhalb weniger Minuten verwandelte sich eine ruhige Nacht in eine echte Sturmfahrt. Ich wollte das Vorsegel weiter reffen, doch es hakte. Es bildete sich eine große „Tasche“, in der der Wind sich fing und das Segel wie wild schlagen ließ. Die Wellen, in der Dunkelheit schwer einzuschätzen, waren sicher über 3 Meter hoch. Das Boot stampfte hart, und nach vorne zu gehen, um am Segel zu arbeiten, war unmöglich. Zu allem Überfluss wurden zwei Crewmitglieder, die bisher nur auf Binnengewässern gesegelt waren, seekrank und gerieten in Panik. Einer stürzte und verletzte sich am Kopf. Noch in der Nacht beschlossen beide, die Reise bei nächster Gelegenheit abzubrechen. Anja und ich übernahmen die Wache, um die Situation stabil zu halten. Erst mit dem ersten Tageslicht konnten wir nach vorne gehen. Der Wind tobte immer noch mit 7–8 Bft, Wellen jetzt über 4 Meter. [Jochen] und ich krochen auf's Vordeck, während [Anja] am Steuer blieb und auf meine Anweisung hin enge Kreise fuhr. Dadurch wickelte sich das Vorsegel Stück für Stück um das Vorstag. Nach jeder Umdrehung entwirrten wir die Schoten, die wie Peitschen um uns herumschlugen. Mehrfach tauchte der Bug so tief ein, dass ich komplett unter Wasser verschwand. Nach einigen Runden war es geschafft: Das Vorsegel war sauber eingerollt, das Schlagen hatte aufgehört. Wir richteten die stark gerefften Segel aus, um weiterzukommen – reines Motoren war keine Option, da wir noch weit von Sardinien entfernt waren. Diese Nacht hat uns allen gezeigt: - Wetterberichte sind wertvoll, aber nicht unfehlbar. - In der Nacht immer konservativ reffen – auch wenn der Wind schwach erscheint. - Eine trainierte Crew mit klaren Aufgabenverteilungen ist Gold wert. - Respekt vor Wind und Welle ist nicht verhandelbar. #Segeln #SturmErfahrung #Blauwassersegeln #Mittelmeer #8Bft #Seemannschaft #Yachtlife #Nachtfahrt #Seglerleben #Seefahrt #Segelabenteuer #OffshoreSailing #HeavyWeatherSailing
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  • Spektakuläre Rettung – Zwei Regatta-Segler nach 45 Minuten über Bord mit dem Lifesling gerettet:

    https://youtu.be/7btmteIUTO0?si=VcQb2a1giv9P2FxC
    Spektakuläre Rettung – Zwei Regatta-Segler nach 45 Minuten über Bord mit dem Lifesling gerettet: https://youtu.be/7btmteIUTO0?si=VcQb2a1giv9P2FxC
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  • Schiffsführung bei Sturm
    Geschwindigkeiten der einzelnen Strategien Liegen vor Treibanker: ca. 1 kn Treiben lassen: ca. 1,5 kn Beiliegen: ca. 2,5 kn Ablaufen vor Topp und Takel (evtl. mit achterlicher Leine): 4-6 kn Alternativ:aktives Segeln unter Aussteuern von Brechern Beabsichtigten Kurs im Mittel beibehalten! Fahrt reduzieren - aber Manövrierfähigkeit beibehalten Brecher: Niemals mit der...
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  • Bora – Der tückische Wind der Adria
    Die Bora, dieser kalte, unberechenbare Wind aus dem Nordosten, hat für Segler entlang der Adria einen legendären Ruf. Ich hab sie mehrmals erlebt und kann sagen: Sie verlangt Respekt. Ihre plötzliche Wucht hat schon so manchen Segeltörn abrupt gestoppt. Hier teile ich meine Erfahrungen und erkläre, worauf du achten solltest, um der Bora sicher zu begegnen. Warum ist die...
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  • Jugo – Der warme Wind der Adria
    Der Jugo, ein warmer, feuchter Südost-Wind, ist das Gegenstück zur Bora und sorgt oft für herausfordernde Bedingungen auf dem Wasser. Als Segler entlang der kroatischen Küste habe ich den Jugo schon einige Male erlebt, und ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Er erfordert ein besonderes Maß an Aufmerksamkeit und Vorbereitung. Der Wind kann sich plötzlich aufbauen...
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  • Das war im September 2025. auf der Fahrt von Rab nach Punat. Laut Windanzeige in Böen 59 Knoten.

    https://youtu.be/MlWjOId682w?si=2LUhpC9-foBUI0tX
    Das war im September 2025. auf der Fahrt von Rab nach Punat. Laut Windanzeige in Böen 59 Knoten. https://youtu.be/MlWjOId682w?si=2LUhpC9-foBUI0tX
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