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Vom Schein zum Skipper – was dir nach dem Segelschein wirklich noch fehlt

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Du hast deinen Segelschein in der Tasche – aber als Skipper fühlst du dich noch nicht wirklich sicher?
Damit bist du nicht allein.

Viele Scheininhaber merken spätestens beim ersten eigenen Törn:

  • Im Hafen steigt der Puls.
  • Der Blick auf Wetter, Crew und Revier macht eher nervös als souverän.
  • Und irgendwo im Hinterkopf sitzt die Frage:
    „Bin ich wirklich bereit, die Verantwortung zu übernehmen?“

Genau um diesen Schritt geht es hier:
Wie wirst du vom „Scheininhaber“ zum verantwortlichen Skipper?

 


Schein ist nicht gleich Skipper

Ein Segelschein ist wichtig – er zeigt, dass du die Grundlagen gelernt hast und eine Prüfung bestanden hast.
Aber:

  • Ein Schein haftet nicht, wenn etwas schiefgeht.
  • Ein Schein trifft keine Entscheidungen im engen Hafen.
  • Ein Schein übernimmt nicht die Verantwortung für Crew, Schiff und andere Boote.

Als Skipper bist du verantwortlich für:

  • Crew & Gäste – ihre Sicherheit, Einweisung, Stimmung an Bord
  • Schiff & Ausrüstung – vom Rigg bis zur Maschine
  • Andere Verkehrsteilnehmer – Yachten, Hafenanlagen, Tonnen, Stege
  • Deine Entscheidungen – Kurswahl, Manöver, Hafen, Wetterfenster

Und im Zweifel haftest du persönlich, wenn durch deine Entscheidungen ein Schaden entsteht.

Darum reicht es nicht, „irgendwie zu segeln“.
Du brauchst einen Plan, wie du dich Schritt für Schritt zum Skipper entwickelst.


Die wichtigsten Skipper-Skills nach dem Schein

Nach dem Schein geht es weniger um Theorie – sondern um Routinen, Manöver und Entscheidungen unter Druck.
Die wichtigsten Bereiche:

1. Hafenmanöver

Hier zeigt sich in der Praxis sehr schnell, wie sicher du bist:

  • An- und Ablegen bei Seitenwind
  • Enge Boxengassen, wenig Platz
  • Springmanöver, Eindampfen, „Plan B“
  • Kommunikation mit der Crew am Steg

Wer im Hafen unsicher ist, produziert Stress – bei sich selbst, bei der Crew und bei den Nachbarn.


2. Segelmanöver & Schiffsbeherrschung

Auf freier See sieht vieles gemütlich aus – bis es ernst wird:

  • Wenden & Halsen bei mehr Wind
  • Reffen zum richtigen Zeitpunkt
  • Kurs halten bei Welle und Böen
  • Manöver unter Segel, wenn der Motor ausfällt

Als Skipper musst du wissen, wie sich das Schiff in verschiedenen Situationen verhält – nicht nur bei Schönwetter.


3. Sicherheit & Notfälle

Niemand wünscht sich eine Notsituation – aber du musst vorbereitet sein:

  • Mensch-über-Bord-Manöver in der Praxis
  • Notanker-Manöver, wenn der Motor streikt
  • Verhalten bei Gewitter, Starkwind, Ausfall von Elektronik
  • Erste Hilfe & Notfallorganisation an Bord

Hier geht es nicht nur um Manöver, sondern auch um klare Abläufe für die Crew.


4. Crewführung & Kommunikation

Ein guter Skipper führt nicht nur das Schiff, sondern auch die Menschen:

  • Klare, ruhige Kommandos
  • Aufgaben passend zur Erfahrung der Crew verteilen
  • Briefing vor Manövern & vor dem Törn
  • Umgang mit Unsicherheit, Angst oder Übermut an Bord

Viele Probleme an Bord sind weniger technischer als menschlicher Natur.
Skipper-Kompetenz heißt auch: klare Führung ohne Lautstärke.


5. Planung, Wetter, Verantwortung & Psyche

Dazu gehören u. a.:

  • Routenplanung mit Plan B und C
  • Wetterberichte lesen und richtig einschätzen
  • Anlege- und Auslaufzeiten planen (Wind, Strömung, Hafen)
  • Einschätzung der eigenen Grenzen und der Crew
  • Umgang mit Druck, Fehlern und „dummen Gefühlen“ nach einem Manöver

Skipper sein heißt auch: Entscheidungen treffen, zu ihnen stehen – und daraus lernen.


Typische Fehler nach dem Segelschein

Viele frisch gebackene Scheininhaber machen ähnliche Erfahrungen:

  • Zu früh allein chartern – ohne jemanden an Bord, der Routine hat.
  • „Wird schon gutgehen“ statt klarer Strategie.
  • Nur Theorie wiederholen, aber kaum gezielt Manöver trainieren.
  • Keine klare Rollenverteilung an Bord – jeder macht „irgendwie mit“.

Die Folge: Unsicherheit, Stress, manchmal Schäden – und im schlimmsten Fall der Gedanke:
„Vielleicht war der Segelschein doch ein Fehler…“

Das muss nicht sein.
Du kannst deinen Weg zum Skipper klar strukturieren, statt ihn dem Zufall zu überlassen.


Mögliche Wege: Wie du vom Schein zum Skipper kommst

Es gibt verschiedene Wege, mehr Praxis und Sicherheit zu bekommen:

1. Selbst organisiert üben

  • Mit Freunden oder Familie chartern
  • Mitglied im Verein werden und dort mitsegeln
  • Häufigere, kürzere Törns statt „einmal im Jahr die große Reise“

Vorteil: viel Flexibilität.
Nachteil: Du lernst nur das, was dir zufällig begegnet – kein System.


2. Ausbildungstörns & Trainings

  • Hafentrainings: Fokus auf An- und Ablegen, enge Situationen, Routine.
  • Segeltrainings: Manöver, Reffen, Schwerwetter, Schiffshandling.
  • Notfall- und Spezialtrainings: Mensch-über-Bord, Technik, Nacht, etc.

Vorteil: Du trainierst gezielt das, was dir noch fehlt.
Wichtig ist dabei, dass das Training praxisnah und in kleinen Gruppen stattfindet – und nicht nur eine „Show“ für Prüfungen ist.


3. Kombination aus beiden

Der aus meiner Sicht stärkste Weg:

  1. Gezielte Trainings, um dir die wichtigsten Skills und Abläufe aufzubauen.
  2. Eigene Törns, um diese Skills anzuwenden und zu verankern.
  3. Wiederholt – Schritt für Schritt, passend zu deinem Niveau.

So wächst du nach und nach in deine Skipper-Rolle hinein, ohne dich oder deine Crew zu überfordern.


Video: Vom Scheininhaber zum Skipper – deine nächsten Schritte

Im folgenden Video spreche ich genau darüber:

  • Welche Verantwortung du als Skipper wirklich trägst
  • Warum der Segelschein nur der erste Schritt ist
  • Und wie du deinen eigenen Weg vom Scheininhaber zum Skipper planen kannst


(YouTube: „Vom Scheininhaber zum Skipper – deine nächsten Schritte“)


Struktur statt Zufall: Der SPOREDO-Weg vom Schein zum Skipper

Wenn du dir für diesen Weg eine klare Struktur wünschst, habe ich dafür ein Stufenkonzept entwickelt.

Bei SPOREDO begleite ich Scheininhaber auf ihrem Weg zum Skipper u. a. mit:

  • Hafentrainings – sichere Hafenmanöver mit kleinen Crews
  • Segeltrainings – Manöver, Reffen, Schwerwetter, Schiffsbeherrschung
  • Notfall- und Techniktrainings – was passiert, wenn etwas NICHT nach Plan läuft
  • ergänzenden Angeboten wie Coaching und Online-Tools

Ziel ist nicht, den „perfekten Theorieskipper“ zu formen, sondern dir Praxis, Routine und Entscheidungs­sicherheit zu geben.


Dein nächster Schritt

Wenn du das Gefühl kennst:

„Schein habe ich – aber eigentlich möchte ich erst wirklich Skipper werden“,

dann lohnt sich ein Blick auf meinen strukturierten Weg vom Scheininhaber zum Skipper.

👉 Alle Infos zu den Trainings und zum gesamten Konzept findest du hier:
SPOREDO – Vom „Schein“ zum Skipper

Dort kannst du dir auch – wenn du möchtest – ein persönliches Beratungsgespräch mit mir sichern.
Dann schauen wir uns gemeinsam an, wo du aktuell stehst und welche nächsten Schritte für dich sinnvoll sind.

Immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel –
und vor allem: sicher, souverän und vorausschauend unterwegs!
Michael

 

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