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Längsseits Anlegen

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Anlegen längsseits: Das einfachste Anlegemanöver
 
Das längsseitige Anlegen an einem freien Steg - ohne Nachbarlieger - ist sicher das einfachste Manöver.
Doch auch bei diesem Anlegemanöver gibt es mehrere Varianten, die im Folgenden nun gezeigt werden.
Anfahrt vorwärts, Bug voraus
Das ist sicherlich das meist gefahrene Anlegemanöver!
Aber ist es auch das einfachste?
 
Der Nachteil:
Vom Steuerstand aus sind es ca. 10 Meter bis zum Bug.
Nicht jeder Skipper kann das so gut abschätzen, dass die Yacht sofort parallel zum Steg liegt.
 
  • Anlegerseite abfendern
  • Leinen vorbereiten
  • Mit langsamer Fahrt voraus in schrägem Winkel (ca. 45°) anfahren
  • Möglichst lange vorher:
    Auskuppeln (Gashebel neutrale Stellung)
    (Vorteil: man kann jederzeit aufstoppen, oder ggfs. beschleunigen)
  • Aufstoppen: die Fender dürfen sich nicht hochdrehen!
  • Leinen festmachen: zunächst die Achterleine
    (Damit in diese (nach vorne) eingedampft werden kann. Die Yacht liegt damit stabil.)
 
Anlegen längsseits mit Bug voraus und Eindampfen in die Vorspring
  • Anlegerseite abfendern
  • Vorspring auf Vorschiff vorbereiten
  • Mit Bug voraus (ca. 45°) Richtung Steg fahren,
  • kurz vor dem Steg Ruderlage mittschiffs (Yacht fährt nun parallel)
    ggfs. nochmal kurz den Bug an den Steg bringen durch entsprechende Ruderlage
  • aufstoppen
  • Bucht über den Poller an Land legen und festmachen.
  • Langsame Fahrt voraus
  • Ruder vom Steg weglegen
    Yacht wird nun durch die Vorspring langsam längsseits gezogen.
    Das Heck wird durch das angeströmte Ruderblatt zum Steg gedrückt.
  • Restliche Leinen (Vor- u. Achterleine, Achterspring) belegen
(Hier liegt mir noch kein Bildmaterial vor - ich werde das nachholen)
Anlegen längsseits mit Bug voraus und Eindampfen in die Mittel-Leine
  • Anlegerseite abfendern
  • Leine mit Palstek auf Mittelschiffsklampe.
  • Leine unter der Reling hindurchführen und dann zurück auf Schiff bringen. (Bucht)
  • Mit Bug voraus (ca. 45°) zum Steg fahren, kurz vor dem Steg parallel zum Steg fahren
  • aufstoppen
  • Bucht über Poller werfen und dann auf der Mittelschiffsklampe belegen.
  • Langsame Fahrt voraus mit...
  • Ruder zum Pier.
  • Boot liegt längsseits:
    Moter weiter langsame Fahrt voraus, Ruderlage zum Pier Vorder- und Achterleinen belegen.
(Dieses Manöver könnte man auch allein durchführen, müsste dann aber seine Position als Rudergänger verlassen.
Das erhöht die Unfallgefahr (Stolpern)).
 
Anfahrt rückwärts, Heck voraus:
 
Auch, wenn die meisten Skipper es (noch?) nicht machen:
Die Anfahrt zu einem Hindernis - in diesem Fall "Steg" - mit dem Heck voraus ist viel kontrollierter, als die Anfahrt mit dem Bug voraus.

Der Vorteil:
Nach achtern hat der Rudergänger einen wesentlich besseren Blick. Das Yacht-Ende ist nur ca. 1 Meter entfernt. Daher kann er mühelos die Geschwindigkeit und Ruderlage anpassen. Völlig entspannt!
 
Anlegen längsseits mit dem Heck voraus und Eindampfen in die Achterleine
 
  • Anlegerseite abfendern
  • Alle Leinen vorbereiten
  • Mit Heck zur Pier im spitzen Winkel fahren
  • Aufstoppen
  • Achterleine über Poller werfen
  • Eindampfen in die Achterleine mit - Ruderlage zum Pier
  • Yacht nähert sich langsam an den Steg
  • Achterleine als Bucht über den Poller werfen
  • Eindampfen in die Achterleine
Sobald die Yacht längsseits liegt:
  • restliche Leinen anbringen.
Bei starkem Wind könnte man – statt, oder als Ergänzung zur Achterleine – eine Mittelspring vorbereiten und in diese eindampfen.
 
Vorteil: Der Hebel ist größer und man braucht deutlich weniger Motorkraft!
Alternative: Eindampfen in ein Kräftedreieck
 
Anlegen längsseits mit dem Heck voraus und Eindampfen in ein innenliegendes Kräftedreieck
  • Anlegerseite abfendern
  • Alle Leinen vorbereiten
  • Leine mit einem Ende auf der Mittelklampe befestigen.;
  • Leine außenbords zum Heck führen.
  • Das freie Ende der Leine über die Achterklampe legen und befestigen.
    Dadurch einsteht eine große Bucht, die dann über den Poller an Land geworfen wird.
  • Anfahrt: mit dem Heck zum Steg – sogar im 90°-Winkel möglich!
Großer Vorteil:
die Yacht hat bereits zwei Fixpunkte, liegt damit beim Eindampfen sehr stabil und zieht sich bei entsprechender Motorkraft selbständig längsseits an den Steg.
 
 
Anlegen an Fingerstegen
  • Das Anlegen an Fingerstegen ist im Grunde nichts anderes, als ein längsseitiges Anlegemanöver
    (= punktgenaues längsseitiges Anlegen).
  • Beachte:
    Fingerstege sind oft kürzer als die eigene Yacht.
    Daher muss die Yacht genau gesichert werden.
  • Nach dem Anlegen Springs auslegen, damit die Yacht nicht auf den Steg gedrückt werden kann
    (, der sich im 90°-Winkel zum Fingersteg befindet)

(Hier wird kein "Fingersteg" gezeigt, sondern nur ein normaler (aber sehr kurzer) Steg)
 
Anlegen im Päckchen
  • Nur eine () Yacht sollte die Fender draußen haben - damit sie sich nicht gegenseitig verhaken.
  • Alle Fender auf der gesamten Anlegeseite verteilen.
  • "Mobilen" Fender einplanen
  • Fender in der richtigen Höhe?
  • Crew vorbereiten für Leinenübergabe
  • Möglichst langsame Anfahrt (damit der Gastgeber seine Entscheidung nicht bereut...)
  • Heck liegt neben Bug
  • Yacht versetzen: auf Salinge und Wanten achten!
  • Leinen:
    Vor- und Achterleine
    Vor- und Achterspring

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