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Anlegen in der Box
Posted 2025-01-22 21:55:02
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Anlegen in die Box ist super-einfach - wenn man die Dalben als wertvolle Ressourcen nutzen kann!
Auch, wenn das - je nach Seegebiet - untypisch ist:
- Das Anlegen mit dem Heck zum Steg ist die beste, sicherste und einfachste Variante!
- Aus Gründen der guten Seemannschaft sollte es der Crew möglichst einfach gemacht werden, die Yacht zu besteigen oder zu verlassen.
Über das Heck ist es meist wesentlich ungefährlicher - sofern zwischen Heck und Steg kein großer Höhenunterschied gegeben ist.
Sofern das Anlegen mit dem Heck zum Steg wegen der Örtlichkeiten oder der Yacht (Ruderblatt zu tief) nicht möglich ist, bleibt nur, mit dem Bug voraus anzulegen.
Anlegen in der Box mit Bug zum Steg
Das Wichtigste vorab: Verletzungsgefahr vermeiden!
- Die Vorschiffscrew soll auf keinen Fall vom Bug an den Steg springen!
- Sprünge von Bord gehören zu den häufigsten Sturz-Verletzungen!
Der Skipper/Rudergänger sollte in Zusammenspiel mit der Crew in der Lage sein, die Yacht so kontrolliert an den Steg zu bringen, dass die Vorschiffscrew in Ruhe - ohne Sprung - von Bord gehen und die Vorleinen am Steg befestigen kann.

Auf "Nummer sicher": Eindampfen in Springs!
Falls die Bedingungen (Wetter, Crew, Raum, etc.) nicht so toll sind oder Du dich nicht so sicher fühlst, empfiehlt es sich, auf „Nummer sicher gehen“:
- Zwei Vorsprings vorbereiten (lassen)
- Längsseits an einem Dalben mit dem Bug „anlegen“
- Vorspring über den Dalben legen
- Eindampfen mit Ruderlage zur Box
(Yacht dreht sich nun mit dem Bug um den fixierten Dalben. - Ggfs. die Vorspring so weit wie möglich fieren:
der Bug muss so nah wie möglich an den zweiten Dalben kommen, damit die zweite Vorspring gelegt werden kann. - Die zweite Vorspring über den zweiten Dalben legen.
- In beide Vorsprings kontinuierlich eindampfen.
- Die Springs steuern durch Fieren und Festhalten der jeweiligen Spring und regulieren damit gleichzeitig die Geschwindigkeit zum Steg.
- Kontinuierlich Eindampfen – bis die Yacht sicher festgemacht ist!
(Falls die Yacht vertreibt, ist zu wenig Druck in den Leinen: Mehr Gas) - Vermutlich werden die Vorsprings zu kurz sein, um bis zum Steg zu kommen:
Zwei Mittelsprings legen und in diese eindampfen.
Die Vorsprings können nun ans Heck gebracht werden und werden nun zu Achterleinen, sobald das Heck in Höhe der Dalben ist. - Nun kann in die Achterleinen eingedampft werden.
Die Mittelsprings sind dabei überflüssig geworden, können eingeholt und nun als Vorleinen an den Bug gebracht werden.
Nachteil: Dieses Manöver dauert ziemlich lang.
Vorteil: Super sicher. Die Yacht kann zentimetergenau manövriert werden, sobald die erste Spring fest ist!
Anlegen in die Box mit Heck zum Steg
Dieses Manöver ist sogar noch einfacher, als das Anlegen mit dem Bug zum Steg, weil der Rudergänger viel kontrollierter die Entfernung zum Dalben abschätzen und daher leichter steuern und auch aufstoppen kann.
Stabile Position durch Eindampfen!
Egal, wie man die Yacht in die Box gebracht hat:
es ist sehr wichtig, dass die Yacht so schnell wie möglich in einer stabilen Position ist, um ein Abtreiben zu verhindern.
Das geht am einfachsten, wenn man in zwei Leinen eindampft, z.B.
- zwei Vorsprings, oder
- zwei Achterleinen,
die auf Slip über die Dalben gelegt worden sind.
Treibt die Yacht trotz Eindampfen dennoch ab, so ist die Motorkraft zu schwach: mehr Gas geben!
Durch Fieren der ein oder anderen Leine wird nun die Yacht innerhalb der Box zentimetergenau verholt - völlig stressfrei, wie Du im Video sehen kannst.
Anlegen mit Bug voraus "direkt" in die Box
Wenn Du deine Yacht wirklich gut beherrschst, kannst Du natürlich mit Vorwärtsfahrt:
- „direkt“ durch die Dalben in die Box fahren!
Dabei gibt es folgende Varianten, die Leinen zu belegen:
1. beide Achterleinen vom Heck aus beim Passieren über die Dalben legen.
- die vorbereiteten Achterleinen über die Dalben legen,
- dichtholen,
- eindampfen,
- die Yacht durch Fieren der Achterleinen mit dem Bug an den Steg bringen,
- kontrolliert mit den Vorleinen von Bord gehen,
- festmachen,
- fertig!
2. (Je nach Crew-Stärke):
mindestens eine Achterleine von der Achterklampe außenbords zur Mittelklampe führen, dort beim Passieren über den Dalben legen und von dort aus die Achterleine weiter bedienen.
Vorteil: Die Achterleinen werden an der breitesten Stelle der Yacht übergeben, ein Werfen der Leine um den Dalben ist meist nicht erforderlich.
mindestens eine Achterleine von der Achterklampe außenbords zur Mittelklampe führen, dort beim Passieren über den Dalben legen und von dort aus die Achterleine weiter bedienen.
Vorteil: Die Achterleinen werden an der breitesten Stelle der Yacht übergeben, ein Werfen der Leine um den Dalben ist meist nicht erforderlich.
Anlegen in die Box mit Heck zum Steg:
völlig stressfrei durch
Eindampfen in beide Achtersprings!
völlig stressfrei durch
Eindampfen in beide Achtersprings!
- Achterleinen als Bucht vorbereiten
- Kontrolliert rückwärts zum Dalben fahren.
(möglichst mit dem Heck gegen den Wind) - „Längsseits“ anlegen am Lee-Dalben,
- aufstoppen
- Bucht einer Achterleine über den Lee-Dalben legen.
- Langsame Fahrt achteraus
- Leine fieren, damit das Heck möglichst nah an den zweiten Dalben kommt.
- Zweite Achterspring über den zweiten Dalben legen.
- Weiter eindampfen:
die Yacht wird nur über die Achtersprings gesteuert und gebremst. - Wenn die Yachtmitte in der Höhe der Dalben ist:
auf beiden Seiten eine Mittelspring legen und in diese weiter eindampfen. - Die Achterleinen können nun eingeholt und zum Festmachen am Steg vorbereitet werden.
- Die Mittelsprings so lange fieren, bis das Heck am Steg ist.
- Achterleinen belegen.
- Achtung:
Nun in die Achterleinen eindampfen (Fahrt voraus)
Dadurch werden die Mittelsprings entlastet, können eingeholt und an den Bug gebracht werden.
Sie werden nun zur Vorleine. - Achterleinen fieren, damit die Vorschiffs-Crew die Vorleinen um die Dalben bringen kann.
- Vorleinen fixieren und die Yacht mit ausreichendem Abstand an den Steg bringen.
(Rückwärtsfahrt bei gleichzeitigem Fieren der Vorleinen und Durchholen der Achterleinen.) - Motor aus
- Fender, etc…
Vorteil:
Diese Manöver ist völlig stressfrei zu fahren – auch, wenn es mehr Arbeit ist…
Nachteil:
Die Wassertiefe könnte in Stegnähe für das Ruderblatt nicht ausreichen!
Die Wassertiefe könnte in Stegnähe für das Ruderblatt nicht ausreichen!
Anlegen rückwärts in die Box:
Direkt, ohne Eindampfen
Beim direkten Hineinfahren rückwärts in die Box ist sehr gutes Augenmaß gefragt!
Die Dalben stehen meist sehr eng beieinander - zu beiden Seiten ist daher nur sehr wenig Platz...
- Heck nach hinten abfendern durch querhängende Fender
- Beide Achterleinen als Bucht vorbereiten
- Achterleinen über Poller/Klampen am Steg werfen und dichtholen
- in beide Achterleinen eindampfen, um die Yacht zu stabilisieren
- Vorleinen als Bucht über die Dalben werfen; ggfs. die Achterleinen fieren, um die Entfernung zu den Dalben zu verringern.
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