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Anlegen an einer Boje

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Die meisten Skipper fahren mit dem Bug zur Boje, reduzieren die Geschwindigkeit und lassen die Vorschiffscrew dann die Boje meist mit dem Bootshaken "einfangen", um die Leine(n) zu befestigen.

Dieses Vorgehen ist - vor allem bei Wind - nicht ganz so einfach:
je langsamer die Yacht fährt, desto leichter wird sie vom Wind abgetrieben.
 
Außerdem kann der Rudergänger die Boje selbst gar nicht mehr sehen, da sie hinter dem Bug verschwindet.
Der Rudergänger ist daher auf die Hilfe der Vorschiffscrew angewiesen, die ihm immer exakt zeigen muss, wo sich die Boje befindet.
 
Auch das Festhalten der Boje mit dem Bootshaken gestaltet sich schwierig und diverse Bootshaken sind dabei schon über Bord gegangen, weil der Zug der Yacht bei Wind einfach zu groß war.
 
Hier stelle ich Alternativen vor.
 
Anlegen an einer Boje mit Anfahrt: Bug voraus
Wenn das Anfahren mit dem Heck zur Boje nicht geht, kann man natürlich auch mit dem Bug zur Boje fahren.
 
Statt des Bootshakens empfiehlt es sich jedoch, eine Bucht mit einer nicht-schwimmfähigen Leine über die Boje hinwegzuwerfen,
die Leine sinkt ab und wird dann an beiden Enden dicht genommen.

Die so "gefangene Boje" wird nun in Deckshöhe gezogen.
Danach können nun die vorbereiteten Festmacher-Leinen befestigt werden.
 
Anlegen an Boje mit Anfahrt: Heck voraus
Sofern die Yacht rückwärts manövrierfähig ist, ist es viel einfacher mit dem Heck gegen den Wind zur Boje zu fahren, diese dann über die Badeplattform zu greifen und die Leinen durch den Ring der Boje einzufädeln.

Welcher Ring der Boje dazu verwendet wird, ist abhängig von der Art der Boje:
  • Handelt es sich um eine massive Boje, deren Griff am "Nordpol" mit dem "Südpol" mit einer dicken, stabilen (Stahl-)Achse verbunden ist (so wie im Video zu sehen), dann kann man die Leinen am Nordpol einfädeln.
  • Handelt es sich dagegen um eine kleine, leichte Plastikboje mit einer dünnen (vielleicht sogar verrosteten) Achse, dann sollte man auf jeden Fall die Leine(n) am Südpol der Boje einfädeln.
Wichtig ist bei diesem Manöver, dass die Yacht permanent in Lee der Boje bleibt und daher die Verbindung zwischen der Boje und der Verankerung nicht vom Kiel der Yacht "gefangen" wird.
 
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