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Törnbericht aus Sicht eines Rookies...

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Moin moin... das ist ein Törnbericht aus Sicht eines Segelneulings. Dank meiner Frau („..och, bin schon mal auf einem Segelboot in der Lübecker Bucht mitgesegelt, das war schön..“) bin ich als eingefleischter Flieger erst zum nassen Segeln (Strandcat) und dann zum Jollensegeln und dann den üblichen Sportbootführerscheinen gekommen. Eine erste Erfahrung auf der Müritzsee mit der Familie und Stahlrumpfjacht und ein paar Tagesskippertrainings in der Ostsee waren dabei aber...

»...kurzum: Segeltörn mit Familie ohne Erfahrung

- da braucht es einen erfahrenen Skipper.«

Der Vorlauf:

Zahlreiche informative Youtube Videos geben viele Anregungen und Tipps zum Segeln. Bei Michael von »Sporedo« bin ich mit Begeisterung hängen geblieben. Seine menschliche Art aus den Videos sprach mich einfach an. Und nach allem, was mir über Segeltörns zu Ohren kam, ist die zwischenmenschliche „Chemie“ auf einem Boot ein nicht zu unterschätzendes Moment. Der erste Gedanke war dann auch: “Auf jeden Fall ein deutschsprachiger Skipper!“. Ich bekam Michael an die Strippe und beim ersten Telefonat steckten wir meine Wünsche und seine Möglichkeiten ab. Leider konnte er zu unserem Wunschtermin den Törn nicht persönlich übernehmen, aber er verwies mich auf einen seiner Skipper, die er gerne einsetzt.

So dauerte es noch ein paar Tage und dann kamen erst eine Auswahl an Booten (für den Zeitraum in unserem Wunschrevier) von Michael und dann das erste Telefonat mit Thorsten als Skipper. Was soll ich sagen: Bei mir sprang der Funke sofort über. Unser Telefonat lief völlig unkompliziert und in lockerer Atmosphäre. Wer solch einen Törn das erste Mal angehen möchte, der ist gut beraten, sich vorab mit seiner Familie oder den Mitseglern Gedanken zu machen, was jeder einzelne sich darunter vorstellt und/oder erhofft. Als Familie hatten wir schon einmal eine Woche auf einem Boot verbracht, so war mir um die Enge weniger bange.

Ich gab das simple Ziel aus:

»Meine Frau und die Kinder sollen am Ende mit einem positiven Fazit aus der Woche gehen.«

Mein eigener nachrangiger Wunsch war: So viel Skippererfahrung wie möglich aufzusammeln . D.h. ich bat Thorsten, mich soviel wie möglich unter seiner Aufsicht machen zu lassen bzw. zu trainieren, wenn es die Stimmung und Lage hergeben würde. Ich werde übrigens nie sein atemloses..“Oh?!“ vergessen... auf die Frage, wie alt denn unsere beiden Kinder wären...beide im Teenageralter. Wie er mir hinterher bestätigte, sah er eine anstrengende Woche voraus... (ich nehme es vorweg: Mitnichten!). Ein, zwei weitere Telefonate zur Feinabstimmung und die Planung stand.

Gebiet: Kvarner Bucht / Kroatien (...Badewanne im Hochsommer - für Neulinge ein Traum)
Yacht: "Lupa" Bavaria 42 C (zwei Toiletten erschienen mir als hilfreicher Kompfort. Happy Wife...)
Chartehafen: Punat (Insel Krk)
Zeitraum: Hochsommer, Ende Juli-Anfang August 2024

 

Die Anfahrt/Übernahme:

 

Wir kommen aus dem hohen Norden bei Lübeck und hatten daher noch ein wenig Urlaub auf dem Weg dorthin eingeplant. Vor der Übernahme verbrachten wir zwei Nächte in Rovinj. Wir waren noch nie zuvor in Kroatien und Rovinj war eine absolut schöne Einstimmung. Die Stadt ist ein Kleinod und bei schönstem heißen Sommerwetter (bis 34 Grad C) haben wir die Abendstimmung genossen. Pula ist ebenso einen Ausflug wert, egal ob zu Lande oder Wasser.

Dann kam der Tag der Übernahme. Wie waren schon früher als Thorsten da und konnten schon mal unser Hab und Gut auf das Boot bringen. Die Übernahme war dann meine erste Lernstunde. Thorsten zeigte mir ausführlich, worauf zu achten ist. Und meine erste Erfahrung ist: Segelboote im Charterbereich muss man gegebenenfalls mit Abstrichen übernehmen... solange keine lebensbedrohlichen Mängel vorliegen. Sämtliche Anschlussbuchsen für Kleingeräte waren defekt – nun denn: Akkus und geplante Landgänge mit der Möglichkeit des Nachladens erschienen praktikabel. Die Schwimmwesten hatten auch schon bessere Tage gesehen. Am Ende waren sie nutzbar. Abends gab es eine erste Einweisung seitens Thorstens, dann war der Tag auch schon vorbei.

Erstmal ankommen hieß die Devise. Am nächsten Morgen fing Thorsten mit ein wenig „Hands-On-Training“ an den Festmacherleinen an und dann ging unsere Reise los. Wir waren gegen 10 Uhr so ziemlich die Letzten in der Marina. Der erfahrene Segler mag schmunzeln, für meine Familie war das Tempo genau richtig. Ein kurzer Stopp gleich in Punat am Hafen, um etwas nachzukaufen, dazu ein Eis und unser erstes Ziel hieß Pogana am südlichen Zipfel der Insel Cres. Da wir spät losgekommen waren und mangels Wind erst einmal viel unter Motor Strecke machen mussten, bot sich ein erstes Highlight an:

»Schwimmen mitten in der Kvarner Bucht an Festmacherleinen hinter der Yacht«

Unsere Kids waren fast nicht aus dem Wasser zu bekommen. Bei Temperaturen von über 30°C+ eine willkommene Aktion. Gegen Nachmittag kam dann der lang ersehnte Wind und ich war in meinem Element: Pures Segeln - Motor aus. Bei schönsten Bedingungen segelten wir ein paar Meilen in der Abendstimmung, bevor es in Poganga an die Boje ging. Ein erster vergnüglicher Tag ging mit einem Abendessen an Land in der schönen Bucht von Pogana zu Ende.

Am nächsten Morgen bekam ich nach dem Frühstück gleich meine erste Gelegenheit, das Manöver „Ankern an der Boje per Rückwärtsfahrt“ mehrfach unter harmlosen Bedingungen zu üben...bis der Hafenmeister aus seinem Schlauchboot etwas mürrisch bedeutete, selbiges zu unterlassen... Wir beugten uns dem Wunsch diplomatisch und setzten Kurs Richtung Veli Losinj einem wunderschönen, kleinen malerischen Hafen. Diesmal - unter Segeln bei schwachem Wind - kamen wir gegen Mittag dort an und Thorsten hatte uns zielsicher zu einer wunderbaren Eisdiele gelockt. Natürlich erkundeten wir den kleinen Ort mit seinen malerischen Gassen und da wir so ziemlich alleine im Hafen lagen, hatte ich wieder die Gelegenheit das „Einparken mittels Rückwärtsfahrt zu üben“.

Meine Familie ging derweil in Badeklamotten um die Ecke zu einem Naturbadestrand. Dort schwammen sie vom Badestrand aus direkt hinaus auf das offene Meer, wo Thorsten und ich sie rund 150m vom Ufer entfernt einsammelten. Ein kurzweiliges Vergnügen. Wie gesagt: Das Vergnügen meiner Familie stand im Vordergrund.

Dieser Tag sollte ebenfalls eine Mischung aus Segeln und Motoren werden. Wir hatten zu unserem Urlaubszeitfenster eine absolut warme Sommerlage mit generell wenig Wind erwischt. Land und Seewind waren denn auch die hauptsächlichen „Motoren“ des Windgeschehens. So bekamen wir spätnachmittags wieder eine schöne Brise. Auf dem Weg Richtung Silba tauchten dann tatsächlich Delfine auf. Unter Segeln - in der Vorabendsonne - glatte See - gute Fahrt ...und dann dieses Schauspiel... also Thorsten hatte echt was „organisiert“ ;-)

Unser Ziel war eine schöne Ankerbucht leicht südlich des Hafens von Silba. Laut Thorsten gäbe es dort die besten Sonnenuntergänge zu genießen. Was soll ich sagen: Er hat Recht!

Wir waren nicht die ersten und ich bekam mein Ankermanöver auf engem Raum zum Üben. Alles paletti....dachten wir... Zuerst stand Baden in der Abendsonne an, dann ein gemeinsames Abendessen an Bord und danach machten wir uns kojenfertig. Meine holde Gattin wollte draußen an der frischen Luft unter einem Mückennetz nächtigen. Kaum war ich in meiner Koje verschwunden, kam sie auch schon runter und fragte, ob ich mal einen Blick auf die Peilung der umliegenden Lichter werfen möge: „Sie sein so... anders?!“ Während ich hervorkroch, hörte ich auch schon den Ankeralarm auf Thorstens App. Ein schneller Blick und ja: 

»Wir waren locker eine Kabellänge in Richtung offene See abgetrieben«. 

Dies war so ein Augenblick, wo ich froh war, einen erfahrenen Skipper dabei zu haben. Die Bavaria hatte das Navi samt Display nur unter Deck verbaut und so konnte ich Thorsten beim Navigieren genaue Angaben zur Tiefe machen, was hier in der Bucht echt von Nöten war. Ein Echolot hatte unser Dampfer nämlich nicht! Ankern im Dunkeln kann ich jetzt auch als Erfahrung abhaken... 

Da der Grund wenig sandige Stellen und viel Seegras hatte, durften wir das Manöver ein zweites Mal kurz vor Morgengrauen wiederholen. Unsere Kids haben das nicht mitbekommen und Thorsten, meine Frau und ich sind einfach wach geblieben und haben einen sehr schönen Sonnenaufgang bei einer Tasse Kaffee und einer schönen Plauderei erlebt. Das sind die Momente, die m.E. solch einem Törn eine wunderbare Note verleihen. 

Der nächste Tag sollte über Premuda nach Molat gehen. Dabei stand ein Abstecher mit absolut türkisfarbenem Wasser im Norden Premudas an. Zum Baden und fotografieren ein Traum.

Karibik light.... Bucht im Norden Premudas

Die Unterwelt gibt hier zum Schnorcheln zwar nicht wirklich viel her, aber es ist ein Erlebnis, in diesen Farben zu schwimmen und einfach mal dem Anker nachzutauchen.

Westlich an Premuda vorbei steuerten wir danach Porat im Norden der Insel Molat an. Allein auf weiter Flur konnten sowohl mein Sohn, als auch ich, wieder Ankern an der Boje bei recht kräftigem Wind üben. Zu dritt schwamm ich mit meinen Kinder danach zum Hafen rüber, da der Ort recht klein und unbewirtschaftet aussah. Unser Erkundung ergab, dass bestenfalls eine Art Kiosk aufmachen würde und das einzige Restaurant erhob Preise fern von Gut und Böse... Kurzes Beratschlagen und ein Blick in die Gesichter meiner Familie bedeuteten:Auf nach Ist. Die Marina Ist lag nur 1,5 NM nördlich von Porat. Dort konnten wir römisch-katholisch anlegen und kurz darauf im Örtchen in einem Restaurant alle „Mann“ den Abend ausklingen lassen. Wir haben Thorsten übrigens die ganze Woche eingeladen. Irgendwie gehörte er fast zur Familie. Vor allem konnte wir uns wunderbar unterhalten und der Humor kam nicht zu kurz.

Ein weiterer Tag stand bevor. Das Ziel lag deutlich im Norden: Susak. Auf dem Weg kamen wir wieder an Premuda vorbei und die Marina von Krijal verlockte zu sehr. Sie liegt der Seekarte nach hinter einer vorgelagerten länglichen flachen Insel und ein kleiner Landgang erschien verlockend. Um es kurz zu machen: Es war einfach zu heiß an Land und wir gaben das Ziel auf, den höchsten Punkt zu erreichen. Die Eisdiele an der Marina war zu verlockend. Mit unseren kleinen Walkie-Talkies konnten wir Thorsten auf dem Boot gut anfunken und er kam der Einladung zu einem Eis nur zu gerne nach.

Es gab Wind, der halbe Tag noch nicht angebrochen und ein paar Meilen zu segeln. Dazu Sonne satt:

Was könnte man mehr begehren?

Es versprach ein langer Segeltörn zu werden. Dummerweise mussten wir gegenan kreuzen und ich bekam mehr als genug Gelegenheit, alle Segel-Trimm Möglichkeiten zum Leidwesen meiner Frau auszuprobieren. Nachdem ich die Bavaria fachgerecht zu hart am Wind gesegelt hatte, zeigte mir meine Frau - ganz elegant, unter Mithilfe unseres Skippers - was 5-10 Grad abfallen für einen Geschwindigkeitszuwachs und damit eine bessere VMG bedeuten... ...ok ...ok ich lerne auf die harte Tour ;-))

 Irgendwann mussten wir leider den Motor anschmeißen, bei Tageslicht bzw. in der Dämmerung zu ankern ist dann doch schöner und wir hatten noch ein wenig Strecke vor uns!

Diesmal konnte wir, routiniert wie wir waren (bitte, das ist Selbstironie!!), also mein Sohn und ich das Ankermanöver alleine bewerkstelligen -gut, hier war auch bester Ankergrund und reichlich Platz.

Wieder hatten wir ein schönes Abendschwimmen um die Jacht herum und alle waren glücklich und zufrieden.

»Das Schönste am Tag war das breite Grinsen meiner Frau während ihres Ruderganges beim Segeln...« 

Der nächste Tag begann mit einer kleinen Showeinlagen meinerseits. Niemand möge behaupten, man erlebe nichts auf einem „Sonntagsausflug“... Nachdem wir unser Dinghi routiniert alleine zu Wasser gelassen hatten, wollten wir eigentlich „nur kurz“ in die Marina von Susak und ein paar Kleinigkeiten einkaufen.

So der Plan.

Nie werde ich den Blick und die Silhouette von Thorsten auf der Bavaria vergessen, wie er uns - besser MIR (!) - dabei zusah, wie ich kläglich scheiterte... Er muss innerlich gebrüllt haben vor Lachen. Nachdem ich -dank seiner Hilfe am Anfang, bei Übernahme der Jacht - begriffen hatte, wie ein Außenborder funktioniert, legten wir zu viert los. Nur um auf halben Weg mit abgesoffenen Motor stehen zu bleiben. Ruder raus! Alle „Mann“ zurück. So mein Plan! Hmm?! Ein paar Ruderschläge Richtung Jacht und typisch Mann:

Nö - ich gebe mich nicht geschlagen!

Nochmal anwerfen und: Siehe da! Er läuft! Ruder rein, und weiter..... und.... Abgesoffen! Wieder auf halber Strecke. Ruder raus, und zurück.... NÖ!! Ich gebe mich nicht geschlagen!! Auf letztem Viertel des Viertel Weges, kurz vor der Jacht, bekomme ich den verflixten Motor wieder an und nochmal Richtung Marina und....och nö...?!

Motor schon wieder nach einer halben Minute aus... Mist! Ok , ok..... der Klügere gibt nach! Wir ruderten zurück. Thorsten grinste nur. Wir kamen an Bord, er spielte „nur etwas“ an der Luftzufuhr und...fuhr entspannt dreimal mit der Bavaria im Schlepptau am Anker im Kreis... (ich glaube, das war der Moment, wo ich mir in den Allerwertesten gebissen habe; das Prinzip der Gemischregelung habe ich sogar mal beruflich gelernt!!! Ach was soll´s...:-))))

Da diese Aktion recht viel Zeit gekostet hatte, nahmen wir das Dinghi an Bord und beschlossen, kurz mit der Jacht im Hafen zu anzulanden. Hier konnte ich mein angekratztes Krönchen wieder aufpolieren. Das Anlegemanöver im engen Hafen von Susak zwischen zwei anderen Booten rückwärts saß wie eine Eins! Kurzer Einkauf und dann ab nach Rab. Hier wollten wir am vorletzten Tag schon den Sprit für die Abgabe bunkern. Unterwegs nahmen wir noch einen Geocache auf einer wirklich einsamen Insel mit: Mali Laganj. Das Warten im Hafen von Rab war für mich sehr interessant. Thorsten kennt die Gepflogenheiten vor der Tankstelle und auch die Hemdsärmeligkeit, mit der manch ein Skipper sich vordrängeln möchte.

Ich bin jedenfalls froh, auch das hier einmal kennengelernt zu haben und nach dem Bunkern des Sprits übergab ich das Ruder. Thorsten setzte uns ab und wir wollten Rab erkunden. Die Walkie Talkies sind ein hervorragendes Instrument, um in Kontakt zu bleiben. Rab selbst hat ebenfalls einen sehr schönen Stadtkern.

Meiner Familie schien die Mischung aus Zeit auf dem Boot und kleine Erkundungen an Land jedenfalls sehr zu gefallen. Ein kleiner Funkruf und wir begaben uns in den Hafen. Es war ein bewegendes Bild, „unser“ Boot anfahren zu sehen. Souverän landete Thorsten die Jacht einhand an der Kaimauer an, um uns aufzunehmen. Wir fuhren nur kurz um eine Ecke, um in der Bucht Uvala sveta Fumija zu ankern. Die letzte Nacht für uns. Beim Baden kam Thorsten mit noch einer hübschen Idee um die Ecke. Ein Kugelfender am Großbaum ist DAS Spielzeug für große und kleine Kinder!

Und auch in der letzten Nacht bekam ich eine Erfahrung als Skipper in spe. Ein Gewitter zog auf. Die Bucht selber vermittelte das Gefühl, recht geschützt zu liegen. Die Bora hätte hier wenig Chance, ihre Kraft zu entfalten. Obwohl Thorsten uns anbot, Wache zu gehen, blieb ich mit auf, bis die Gewitterzelle sich verabschiedete. Am Ende wäre es ohne Skipper ja meine eigene Aufgabe gewesen. Ich bin jedenfalls glücklich, dass der Törn diese verschiedenen kleinen Erfahrungen für mich bereithielt.

An unserem letzten Tag wollten wir noch einen kleinen Zwischenstopp in der Bucht von Sveti Grgur einlegen. Bei meinem ersten Telefonat mit Thorsten, fragte er mich nach besonderen Wünschen. Neben möglichen Schnorchelspots erwähnte ich die Idee nach „Lost Places“ für meine Kids. Diese Insel ist bekannt für einen solchen Lost Place. Als Ehemalige Gefängnisinsel wird sie allerdings auch von Tagestouristen angesteuert. Trotzdem irgendwie ein Erlebnis, dort vor Anker zu gehen und den schaurigen Ort zu erkunden.

Jedes schöne Abenteuer geht einmal zu ende. Und so machten wir uns gegen Nachmittag in Richtung der Heimatmarina unserer Bavaria namens „Lupa“ auf... 

Ein letztes mal Segel setzen und dann machte ich es doch noch einmal spannend. Da wir Zeit hatten, kam Thorsten meinem Wunsch nach, die Zeit zu nutzen und wir fuhren mehrere seitliche Anlegemanöver im Hafen von Punat. Auch mein Sohn hatte noch Lust dazu, es ein paarmal zu versuchen. Soweit so gut!

Auf die letzte Stunde wollte ich noch einmal römisch-katholisch anlegen zwischen zwei Booten. Und eine Lektion habe ich verinnerlicht: Ein Anlegemanöver sollte man immer konsequent bis zum Festmachen fahren. Ich habe wunderbar eingeparkt, nur leider recht langsam ausgeparkt... bei Wind auf den Bug/in die Lücke hinein! Es kam wie es kommen musste. Das Manöver ging in die Büx und da wir nicht wirklich alle Fender vorbereitet hatten und ich zu langsam war, rettete Thorsten das Ganze mit einem beherzten „seitwärts einparken“ zwischen zwei Booten an der Kaimauer: Es passte wie die Faust auf´s Auge. Glück im Unglück es war nichts passiert und ich bekam eine letzte Lektion in der letzten Stunde: Seitliches Ausparken mit Wind der das Schiff gegen die Kaimauer drückt. Die Festmacherleine von der luvseitigen Mittelklampe über die achterliche luvseitige Klampe auf den Poller legen und und mit Schub langsam eindampfen und den Hebel nutzen... (bei Michael auf Sporedo / Youtube auch sehr schön erklärt...). Nun denn, Live ist einfach viel eindrücklicher als auf Video...

Ein letzte Abendessen mit Thorsten nach der Abnahme und am nächsten Morgen ging es überglücklich Richtung Heimat...

Fazit: 

Meine Familie war einfach happy. Die schönste Antwort war die Bemerkung meiner Frau ein paar Wochen danach:

»... eigentlich könnten wir das doch nächstes Jahr nochmal machen... ...gerne auch wieder mit Thorsten als Skipper...«

Ich würde sagen, wir hatten ein wahnsinniges Glück mit dem Wetter, trotz einiger Flauten und einer großen Hitzewelle. Mit Thorsten hatten wir einen super Skipper. Sicher braucht es auch etwas Glück, dass die Naturelle sich so gut ergänzen... und das hatten wir. Als Mann/Vater/Charterer hilft es sicher, sich soweit möglich zurückzunehmen, gerade beim ersten Törn. Als Neuling hat man genug neue Eindrücke. Wenn der Skipper sich im Revier ein wenig auskennt und man vorher schon gut miteinander abspricht, was die Erwartungen sein mögen, was realistisch ist und was nicht, dann steht einem schönen Segelurlaub nichts im Wege... 

(Seemeilen immerhin 137 Nm) Immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel... 

 

Euer Olli, Gabi, Henry und Sonja...

Oliver Schunk - Stockelsdorf

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