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Einhand

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Einhand

Manchmal kann man es beobachten. Ein schiff läuft ein, legt;an und es ist nur eine Person an Bord.

Einhandsegeln bedeutet, dass man alles alleine macht, man
ist auf sich gestellt. Es gab eine Zeit da war das sehr erstrebenswert - als Einhandsegler
um die Welt zu ziehen. Es gibt berühmte Vorbilder wie z.B.: J. Slocum, Kapitän
Schlimbach, W. Erdmann, G. Calligaro etc.. Einen Boom erfuhr das Einhandsegeln,
als die ersten Selbststeueranlagen aufkamen, so ca. 1970 etwa denke ich. Mittlerweile
ist es doch etwas in den Hintergrund geraten und die meisten Segler wollen ja
mit einer Crew an Bord ein paar schöne Tage auf dem Schiff verbringen. Heute
geht es ja um ein Urlaubserlebnis und diese „Aussteiger“, die die Leinen los machen,
um für sich zu sein, sind wieder selten geworden.

Eine Yacht alleine führen unter Segeln, mit einer
Selbststeueranlage, wie sie heute ja fast üblich ist, erscheint einen ja erst
einmal nicht weiter aufregend. Mit Rollgroß, Rollfock, bequem vom Cockpit aus
zu bedienen, die Yachten sind darauf ausgelegt, dass man bei einem Segelmanöver
nicht mehr aufs Deck klettern muss. Vorsegel werden nicht mehr „abgetucht“ oder
„abgeschlagen“ und in Segelsäcken verstaut, sondern einfach eingerollt und weg
sind sie. Niemand muss mehr auf dem unstabilen Vordeck rumturnen. Das alles erleichtert
natürlich das Einhandsegeln enorm und man kann es sich schon leicht vorstellen,
dass man es sich zutraut. Der Spaß könnte allerdings aufhören, wenn man in einen
Hafen möchte und sicher anlegen. In die Box vielleicht oder an die Kaimauer,
Wind von Vorn oder Achtern oder querab, tja was nun.

Christoph wollte es wissen.

Nach einem Hafentraining wollte er sich selbst testen, ob er
es auch alleine schaffen würde die Yacht sicher und kontrolliert in die Box zu
bekommen. Mit einem Skipper im Hintergrund fühlte er sich sicher. Also los.

Das Wichtigste ist die Planung, wir sprachen darüber, was
alles vorbereitet sein muss und wie. Wir gingen jedes Detail im Einzelnen
durch.

Festmacher, aufklaren griffbereit legen, so dass sie freilaufen können, klar.

Fender rausbringen, richtige Höhe einstellen, klar

Windrichtung im Hafen bestimmen, klar.

So gingen wir an das Manöver ran, besprachen wie ich mir die
Zeit „draußen“ verschaffen kann dies alles in Ruhe vorzubereiten. Die Yacht „draußen“
Kreise ziehen zu lassen, Ruder blockieren und die Yacht fährt Kreise, Z.B.,
eine Möglichkeit, oder die lange Einfahrt dazu benutzen, auch hier Yacht auf
geradeaus trimmen und man hat Zeit und Ruhe alles vorzubereiten. Mit
Selbststeueranlage noch einfacher. Alles besprochen, durchdacht und nun sollte
es los gehen. Christoph legte los. Die Bedingung waren ideal, Sonnenschein,
leichte 2-3 Bft. querab zur Box. Simuliert werden sollte das Einfahren in einen
unbekannten Hafen, einen Anleger zu finden und dann rückwärts in die Box. Also Einfahrt
in den Hafen, Wahrnehmung der örtlichen Gegebenheiten, Boxengasse, Belegung, wo
ist ein freier Platz, möglichst den idealen Paltz finden, daran vorbeifahren,
Yacht auf Stoppen, eventuell drehen auf dem Kiel. Zu berücksichtigen war hier
die Windrichtung, da wir den Wind gerne auch als Helfer einsetzen wollten. Nun,
Box gefunden, daran vorbeigefahren und jetzt gingen die Manöver los. Christoph
fuhr langsam gegen den Wind rückwärts auf den Dalben seiner Wahl zu.; Die Maschine mit gerade so viel Gas gefahren, dass sie die Yacht für den Moment des Überlegens der Achterleine, hier Steuerbord,
stillhalten konnte. Achterleine kam über und die Yacht lag sicher an der Steuerbordachterleine
am Dalben. Das war es dann, nun der Rest war Routinen und die Anlegeabfolge klar vorgegeben. Backbordachterlein über, eindampfen in die Achterleinen, Schiff ausrichten und langsam, achteraus in die Box. Auf Höhe der Mittelklampen Schiff stabilisieren und Mittelsprings legen. Nun mit Hilfe der Mittelsprings das
Schiff endgültig in die Box fahren, Vorleinen legen – Schiff angelegt.

Christoph hatte es hervorragen und sehr souverän gemacht!

OD

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