Bericht: Hafen-Training vom 6. bis 8. Juni 2025 in Lemmer

Über die Pfingsfeiertage (6. bis 8. Juni 2025) fand in Lemmer ein geplantes Hafenmanöver-Training statt – konzipiert als Gruppentraining mit bis zu vier Teilnehmern.
Diesmal jedoch kam es anders: Es lag nur eine einzelne Buchung vor. Eine absolute Ausnahme, denn unsere Trainings sind in der Regel sehr gut ausgelastet – im Schnitt mit 3,67 von maximal 4 möglichen Plätzen.
Absage? Keine Option!
Trotz der geringen Teilnehmerzahl wurde das Training wie geplant durchgeführt. Denn bei uns gilt: Wer bucht, bekommt sein Training – unabhängig davon, ob es sich um eine Einzelperson oder eine Gruppe handelt.
Während viele Anbieter eine Mindestteilnehmerzahl voraussetzen, legen wir Wert auf maximale Praxisnähe – auch in kleiner Runde. Der Vorteil: Der Fokus liegt voll und ganz auf dem einzelnen Teilnehmer, was den Lernerfolg noch einmal deutlich steigert.
Bis zu 30 Knoten Wind – ein echter Härtetest
Das Wetter präsentierte sich von Beginn an anspruchsvoll: Bereits am Freitag fegte ein kräftiger Wind mit Böen bis zu 30 Knoten durch den Hafen, begleitet von dunklen Wolken und instabilen Wetterverhältnissen.
Auch am Samstag und Sonntag wechselten sich starke Regenschauer mit kurzen Auflockerungen ab. Die Folge: Der Hafen blieb ungewöhnlich voll – kaum jemand wagte sich raus aufs Wasser.
Zu recht, denn laut Charterverträgen ist es Skippern untersagt, die Yacht ab 6 Bft. zu bewegen.
Früher Start dank Online-Einweisung
Geplant war der Trainingsbeginn für Freitag um 16:30 Uhr.
Da der Teilnehmer jedoch frühzeitig an Bord war und er die Sicherheitsunterweisung bereits im Vorfeld online durchgeführt hatte, konnten wir flexibel reagieren und bereits um 15:30 Uhr starten.
Nach einer kurzen technischen und taktischen Einweisung an Bord ging es direkt los – mit dem ersten Ablegemanöver bei starkem Seitenwind.
Das blieb nicht unbemerkt: Einige Stegnachbarn beobachteten unsere Manöver mit staunenden Blicken und fragten: „Ihr fahrt bei dem Wetter wirklich raus?“
Unsere klare Antwort: „Ja – wir machen Hafen-Training. Und das findet auch bei (fast) jedem Wind und Wetter statt - solange das der Trainer verantworten kann."
Samstag: Praxis, Praxis, Praxis
Der Samstag stand ganz im Zeichen intensiver Übungseinheiten.
Von 9:00 bis 18:00 Uhr wurden verschiedenste Hafenmanöver trainiert – bei wechselhaftem Wetter und immer wieder kurzen Unterbrechungen durch Regenschauer, die wir - sofern möglich - unter Deck abwarteten.
Trotz allem wurde konsequent unter realen Bedingungen weitergearbeitet, was dem Training einen besonders praxisnahen Charakter verlieh.
Sonntag: Einhandmanöver bei Starkwind
Am Sonntag lag der Schwerpunkt auf Einhandmanövern – also dem sicheren und selbstständigen Manövrieren einer Yacht bei starkem Wind durch eine einzelne Person.
Hierbei stand vor allem der effiziente Einsatz vorhandener Bordmittel im Fokus.
Ein zentrales Thema war die Nutzung besonders langer Leinen, mit denen sich viele Manöver auch bei schwierigen Bedingungen deutlich kontrollierter durchführen lassen.
Ergänzend wurde intensiv besprochen, welche Hilfsmittel und Techniken ein Skipper an Bord haben sollte, um auch in herausfordernden Situationen handlungsfähig und sicher zu bleiben.
Fazit
Nach 2,5 intensiven Tagen zogen sowohl der Teilnehmer als auch ich als Trainer ein durchweg positives Fazit.
Das Training war für beide Seiten sehr intensiv und anstrengend: geprägt von hoher Konzentration, realistischen Bedingungen und spürbarem Lernzuwachs – trotz, oder gerade wegen, der wetterbedingten Herausforderungen.
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